2024 04 ksv01Der Kreisschützenverband Goslar verzeichnet einen leichten Mitgliederzuwachs. Gemessen an der Mitgliederzahl sind die Schützen im Kreissportbund Goslar hinter den  Turnern und den Fußballern die drittstärkste Sportart.

Bild: Der Kreisschützenverband Goslar, links Präsident Hartmut Richter, rechts Vizepräsident Wolfgang Just, ehrt während seiner Delegiertenversammlung Mitglieder und Vertreter anderer Vereine und Organisationen.

Der Kreisschützenverband (KSV) Goslar hat in seiner Delegiertenversammlung viele Mitglieder geehrt und sich mit aktuellen Problemen beschäftigt. Dazu zählen neben dem Personal-Engpass in der Waffenbehörde des Landkreises höhere Kosten bei der technischen Kontrolle von Schießständen.

Der in seinem Amt bestätigte KSV-Präsident Hartmut Richter berichtete am Sonntag vor 112 Delegierten im „Lindenhof“ in Goslar indes von guten Gesprächen mit dem Landkreis Goslar, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Landrat Dr. Alexander Saipa hatte die Schützen und ihr Hobby zuvor als „tief verwurzeltes Brauchtum“ gelobt und betont, „dass wir Lösungen finden wollen“.

Externer Experte

Die höheren Kosten bei der Kontrolle von Schießständen liegen darin begründet, dass der Landkreis einen Sachverständigen der Schützen nicht als neutral einschätzt, erklärte Richter. Stattdessen setze die Behörde einen externen Experten ein. Der erstelle mitunter 40-seitige Gutachten und nehme 85 Euro die Stunde. Der Landkreis teilte auf Anfrage mit, er habe einen neuen Experten beauftragen müssen, weil der vorherige altersbedingt aufgehört habe. Der Landkreis erklärt die höheren Kosten damit, dass eine Erstkontrolle aufwendiger sei.

Mitunter würden „deutlich über 1000 Euro“ für ein Gutachten verlangt, erklärte Richter. Vizepräsident Wolfgang Just sagte, der Preis für „Standabnahmen“, die alle vier bis sechs Jahre anstehen, liege im Schützenverein Jerstedt bei „fast 500 Euro“. Das sei „ein bisschen viel“. Mittlerweile hat der Landkreis nach Worten von Hartmut Richter eine Gutschrift oder Rückerstattung in Aussicht gestellt. Die erforderliche Einarbeitung des Gutachters solle nicht zulasten der Vereine gehen. Saipa hatte erklärt, es gehe auch um die Sicherheit, das müsse „im Interesse“ aller Beteiligten sein.

Polizei ist informiert

Thematisiert wurde zudem das Problem mit Eintragungen in Waffenbesitzkarten, wie es zuvor schon die Jäger beschrieben haben. Wegen des Personalengpasses in der Behörde können Waffenkäufe derzeit nicht in den Karten dokumentiert werden. Der Landkreis empfiehlt Schützen daher, die Waffenbesitzkarte und den Kaufvertrag mit sich zu führen. Die Polizei sei über dieses Verfahren informiert.

Volker Bäcker, Vorsitzender des Kreissportbundes Goslar, berichtete, dass sein Verband Anfang dieses Jahres wieder die Zahl von 40.000 Mitgliedern im Landkreis Goslar übertroffen habe. Nach Corona habe es bereits einen Anstieg bis kurz vor die 40.000er Grenze gegeben. Nach den Turnern mit rund 11.000 Mitgliedern und den Fußballern (7600) seien die Schützen (4311) die drittstärkste Sportart im Landkreis Goslar, sie hätten zudem viele „sportliche Erfolge“ aufzuweisen. An vierter Stelle der Statistik folgen die Skisportler (2126).

2024 04 ksv02Die Zahlen von Bäcker beziehen sich auf den Kreisfachverband Schießsport, der mehrere Verbände in der Region umfasst. Der KSV Goslar zählt 2488 Mitglieder und verzeichnet mit einem schmalen Zuwachs von sieben Schützen erstmals seit längerer Zeit wieder ein Plus.

Bäcker empfahl den Schützen ungeachtet der positiven Entwicklung wegen ihrer „etwas problematischen Altersstruktur“, Kinder und Jugendliche stärker an ihren Sport heranzuführen und zugleich die aktuellen Mitglieder nicht zu vernachlässigen. Das Lichtpunktschießen nannte er als einen Weg, sich „zukunftssicher aufzustellen“.

Vorstand wiedergewählt

Neben Richter wurde der gesamte Vorstand wiedergewählt. Kreisdamenleiterin Melanie Günther trat nicht wieder an. Für sie fand sich während der Sitzung keine Nachfolgerin. So bleibt der Posten zunächst vakant. Bäcker verlieh KSV-Präsident Richter die goldene Ehrennadel des Landessportbundes und würdigte dessen 22-jähriges ehrenamtliches Engagement, darunter zehn Jahre als KSV-Präsident. Bäcker wiederum erhielt die silberne Präsidentennadel des Niedersächsischen Sportschützenverbandes (NSSV).

Das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Schützenbundes (DSB) erhielten Thomas Stuhlpfarrer (Vorsitzender der Schützen in Bad Harzburg) und Günther Meyer (Vorsitzender Vienenburg). Mit der goldenen DSB-Medaille am grünen Bande wurde Wolfgang Just geehrt (Vorsitzender Jerstedt und Vizepräsident im KSV Goslar).

Das Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Schützenbundes erhielt Aloysius Meffert (Vorsitzender Döhren). Mit der silbernen NSSV-Ehrennadel wurde Thomas Rolle geehrt (Vorsitzender Klein Mahner). Die bronzene NSSV-Ehrennadel erhielten Klaus Bothe (Vorsitzender Bündheim) und Andreas Jahn (Referent Vorderlader im KSV Goslar).

Ehrungen und Aufstiege

Weitere Ehrungen: Kurt Knoke (Ehrenpräsident KSV Northeim), goldene Ehrennadel des KSV Goslar, Reinhard Zimmer (NSSV-Landessportleiter aus Schaumburg), silberne Ehrennadel, Tobias Neumann (Kreismusikleiter und Stabführer Spielmannszug Liebenburg), bronzene Ehrennadel des KSV, Uwe Humm (KSV-Jugendreferent) ebenfalls bronzene KSV-Ehrennadel.

Alexandra Vollbrecht sowie Detlef Etzrodt sind jetzt Oberschießsportleiter, Bärbel Borchers wurde zur Hauptschießsportleiterin ernannt.

 

Quelle: goslarsche.de

 

 

 

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