„Wir begrüßen unsere Weltmeisterin“ stand auf zwei Transparenten vor dem Schützenhaus. Einige Tage hat es gedauert, aber am Samstag kehrte die frischgebackene Weltmeisterin Jolyn in ihr Heimatdorf Lochtum zurück. Am 18. September hatte die 20- jährige bei den Weltmeisterschaften der Schützen in Granada (Spanien) den Titel im Dreistellungskampf mit der Deutschen Mannschaft gewonnen.

Zusammen mit Selina Gschwandtner  (Reischach) und Nina –Laura Kreutzner (Bad Berneck) holte sie den Titel mit 1736 Ringen, knapp gefolgt von der Schweiz (1735) und China (1731). Kniend schoss sie 189 Ringe, liegend 196 und stehend 190 Ringe, verpasste damals mit dem Ergebnis das Einzelfinale der besten acht um drei Ringe. In der Einzelwertung belegte sie Platz 16.

Begrüßt wurde sie vom 1. Vorsitzenden des Schützenvereins Lochtum, Wilfried Höpfner, Vertretern von Verbänden, Familienangehörigen und Mitgliedern und Einwohnern aus Lochtum. „Wir freuen uns alle über den Erfolg den du errungen hast und bist das Aushängeschild des kleinen Schützenvereins Lochtum, wir hoffen, dass du uns immer die Treue halten wirst“, so Wilfried Höfner bei der Begrüßung.

Der Präsident des KSV Goslar, Hartmut Richter, hob die Weltklasseleistung im Liegendkampf  hervor, er hofft, das Jolyn, sie gehört seit dem 1. Oktober nun der Damenklasse an, weiter so eifrig  neue Titel erringen wirst.

„Das letzte Mal als ich hier war, warst Du noch Europameisterin, nun bist Du sogar Weltmeisterin, wir können alle stolz sein auf so eine hervorragende Schützin“, so Rolf Meyer vom KSB Goslar. Meyer, die anderen Redner und Gäste waren enttäuscht, dass kein Vertreter der Stadt Goslar anwesend war. „Vielleicht hat die Stadt Goslar soviel Weltmeister, dass keiner gekommen ist, es ist sehr bedauerlich, dass kein Vertreter gesandt wurde“, so Meyer.

„Wer etwas erreichen will, erreicht es nur, wenn man das Ziel im Visier hat, bleibe so bodenständig wie du bist“ so Aloisius Meffert, Vorsitzender des Förderverein im KSV. Ortsvorsteher Rouwen Brunke fand es auch sehr bedauerlich, dass kein Vertreter der Stadt anwesend war, er hofft, das  es für Jolyn bei der Sportlerehrung noch zu einer Auszeichnung kommt, denn Jolyn hat den Namen Lochtum in die Welt getragen.

Auf die Frage, ob  sich der Alltag nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft verändert? „Ja, es ist erstmal das Training weggefallen und ich habe etwas Urlaub gemacht“, so Jolyn, sie hat in Hannover eine Wohnung und macht bei VW eine Ausbildung als Mechatronikerin. Nun will sie sich auf die neue Saison vorbereiten und sich in den nächsten Jahren in der Damenklasse  etablieren. Mit 13 Damen, als einzige aus Niedersachsen, ist sie zusammen im Nationalkader, dort werden demnächst die Ranglisten ausgeschossen, auch mit dabei sind ihre Mannschaftkameradinnen  Selina Gschwandtner und Nina –Laura Kreutzner. Ihre Trainingsstätte ist das Landesleistungszentrum des Niedersächsischen Sportschützenverbandes in Hannover – Wülferode. Das Ziel der Vize und dreimaligen Europameisterin und Weltmeisterin sind die Olympischen Spiele 2016 in Rio oder spätestens 2020 in Tokio.

Text und Foto: Helmut Hohaus, Pressewart des KSV Goslar