Können die Neuerungen bei den Mitgliedern punkten?
Am Freitagnachmittag lädt der Verein die Senioren des Ortes zu einem gemütlichen Beisammensein ein. Dieses Treffen ist der offizielle Beginn des Schützenfestes.
In den Jahren hat man immer versucht, das Treffen mit einigen Darbietungen abwechslungsreich zu gestalten. Der Männergesangsverein (Einigkeit Lochtum) ist von je her ein fester Bestandteil des Seniorennachmittags. Musikalische Unterhaltung und kleine Vorführungen runden den Nachmittag ab. Trotzdem hat dieser Nachmittag etwas von seinem anfänglichen Pepp verloren.
In diesem Jahr hatte man neben der Musik und dem Gesangsverein nur einen kurzen Sketch von zwei Damen aus der Damenabteilung im Programm.
Als genialer Schachzug erwies sich die Einbindung des Männergesangsvereins in die Senioren und Schützen. Lustige Sängerburschen, schunkelnde Schützendamen und mitsingende Senioren, begleitet von der anfeuernden Musik des Alleinunterhalters. So einen Seniorennachmittag hat es lange nicht gegeben. Ein Nachmittag, der allen lange in Erinnerung bleiben wird. Mindestens 1 Jahr, bis wieder zum Treffen auf der Mühle gerufen wird.
Einen besseren Beginn des Schützenfestes konnte man sich nicht wünschen.
Die Vorzeichen für den Sonnabend standen nicht gut. Regenwetter und einige Änderungen die ausprobiert werden sollten, bargen viele Unwägbarkeiten in sich. Zumindest der Regen hörte zum Zeitpunkt des Umzuges auf. Welche Resonanz das Abholen der Könige - ohne Verweildauer und Beköstigung - hervorbringt, wird erst in den nächsten Wochen zu Buche schlagen. Die gemeinsame Beköstigung des Umzuges beim letzten König dagegen scheint angekommen zu sein. In der 90-minütigen Pause konnte alles wonach das Herz begehrt nachgeholt werden. Leider wurde doch solange gewartet bis der Regen wieder einsetzte, so dass man etwas angefeuchtet am Schützenhaus eintraf.
Die Änderung im Ablauf des Königsschießens stellte keine Problem dar, erstmals wurde auf die Zuganlagen geschossen. Die Einsicht des Schützen auf seine Scheibe wurde durch entsprechende Vorkehrungen verhindert. Die Einsparung der Standschreiber und die sofortige Auswertung beschleunigten den zeitlichen Ablauf an den Königsscheiben. Die maschinelle Auswertung und Ermittlung der Platzierungen reduzierte zusätzlich die möglichen Fehlerquellen, so dass das Königsschießen schon vorzeitigt beendet werden konnte. Die Ergebnisse standen fest und warteten auf ihre Verkündung um 21:00 Uhr.
Der Saal war zu diesem Zeitpunkt voll und jeder harrte der Dinge. Die Königsproklamation beinhaltete zwei Novitäten. Erstens gab es in diesem Jahr mit Joachim Dege erneut einen Doppelkönig. Seine Überraschung war schon bei dem Hirschkönig groß, überboten wurde dieses noch durch die Würde des Großen Königs. Zweitens konnte sich der Ringkönig des Vorjahres (Alexander Hauer) seine Kette gleich wieder umhängen. Auch er war sichtlich überrascht darüber.
Es war für alle ein phantastischer Abend, auch auf Grund der Anwesenheit des befreundeten Vereins aus Godelheim. Dieser war mit mehreren Autos angereiste, um den Ablauf des Lochtumer Schützenfestes kennen zu lernen.
Das Schützenfrühstück am Sonntag war ausverkauft, welches nicht nur die Wirtsleute freute. Der Programmablauf hatte keine Änderungen erfahren. Dankes-und Grußworte, die Andacht gehalten von Pastor Lehmann, Ehrungen durch den KSV-Präsidenten Hartmut Richter. Darin eingebunden das warme Essen und die musikalische Unterhaltung durch das Hüttenmusikkorps Harz. Mit einer besonderen Ehrung wurde Horst Sturm bedacht. Er erhielt für seine 34-jährige Tätigkeit als Sportwart das Protektorabzeichen in Silber, gestiftet von seiner Hoheit Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha. Alle Anwesenden erhoben sich zu einer "Standing Ovation" von den Plätzen. In seinen weiteren Worten würdigte Hartmut Richter die sportlichen Erfolge des SV Lochtum, insbesondere von Jolyn Beer. Das mitgebrachte Präsent wollte er ihr bei einer anderen Gelegenheit persönlich überreichen.
Der Schützenumzug schlängelte sich auf der bewährten Route durch den Ort. Der bekannte Stopp, an dem die Könige des Vorjahres sich mit einen Umtrunk verabschieden, gehört zum festen Bestandteil. Von hieraus war es dann nicht mehr weit bis zum Ziel, dem DGH. Dort wartete schon Kaffee und Kuchen auf die Umzugsteilnehmer. Bevor es um 16:00 Uhr zur Verlosung der Tombola ging, fanden die letzten Lose ihren Eigentümer. Die Gewinner wurden im Wechsel von Lena und Max gezogen. Ein weiteres Novum gab es bei der Verlosung. Der gestiftete Hauptpreis, ein Fahrrad (Fahrrad Treff Lehmann & Hinze aus Oker), ging an den Stifter, welcher den Preis wieder zur Verfügung stellte. Das Ersatzlos überraschte Andrea Sturm, die Freude darüber war entsprechend groß. Ob das Fahrrad seine neue Heimat in Irland finden wird oder auf den Heimkehrer wartet, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.
Mit diesem letzten Punkt des Programms endete der offizielle Teil des Schützenfest. Die noch Verbliebenen ließen es langsam ausklingen bevor es auf dem Heimweg ging.
Die Könige des Jahres 2015
Hinten von links: Pistolenkönig: Beate Beer; Schülerkönig: Katharina Bruckmann;
Ringkönig: Alexander Hauer; Volkskönig: Jasmin Braun.
Vorn von links: Großer König und Hirschkönig: Joachim Dege; Kinderkönig: Aaron-Oskar Müller;
Jugendkönig: Jean-Phlippe Firmont; Große Königin: Susanne Höpfner;
Ringkönigin: Marianne Hübner; Juniorenkönig: Philip Klingenberg.
Nicht mehr anwesend die Kinderkönigin: Julien Schulz.