In einem war sich der Vorstand der Privilegierten Schützengesellschaft (PSG) um Schützenvogt Wolfgang Graßl bei der Generalversammlung am Montag im Lindenhof einig: Es müssen dringend und intensiver als in den Vorjahren um neue Mitglieder geworben werden.
„Es gelingt uns momentan leider noch nicht, bei den Jungschützen eine Bindung zu schaffen, das muss sich umkehren. Ein offenes Auftreten aller Mitglieder neuen Schützen gegenüber sollte jetzt gefragt sein“, appellierte der Schützenvogt.
Die Zahlen sind alarmierend. Waren am ersten Januar 2023 noch 128 Mitglieder bei der PSG, zählte sie Anfang dieses Jahres nur noch 119 Mitglieder, darunter nur eine Handvoll Kinder und Jugendlicher.
Bild: Schützenvogt Wolfgang Graßl (links) und Wolfgang Just (rechts) zeichnen Eberhard Sabel (von links) und Gert Krause für ihre langjährige Treue aus.
Ehrenämter sind wichtig
Ein Grußwort bei der Generalversammlung sprach unter anderem Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, die betonte, wie wichtig Vereine und Ehrenämter besonders auch in Krisenzeiten seien. Zudem erklärte sie, dass im Rahmen der Sportförderung der Stadt Goslar Vereine die Möglichkeit haben, einen 25-prozentigen Zuschuss für ihre Betriebskosten zu erhalten. Aufatmen kann die Privilegierte Schützengesellschaft auch in Sachen Lindenhof.
In der Stadt kursiere, so Graßl, das Gerücht, dass die jetzigen Betreiber im September 2025 den Betrieb schließen wollen. „Ich habe ein längeres Gespräch mit der Familie geführt, da ist nichts dran. Der Betrieb soll weiter geführt werden.“ Bei den Wahlen des Vorstandes konnte sehr zum Bedauern aller Mitglieder kein neuer ehrenamtlicher Hausverwalter für den Lindenhof gefunden werden. Das Amt hatte früher CDU-Ratsherr Ralph Bogisch inne.
Ein gemischtes Jahr
Bei seinem Bericht blickte der Schützenvogt auf ein gemischtes Jahr zurück. Vor allem beim Schützenfest lief einiges schief. Er kritisierte, dass beim traditionellen Bieranstich viele Vertreter aus Politik, Tourismus und Wirtschaft fehlten. Der Schützenvogt war zudem nicht mit der Schützenfrühstück-Festrede von Dr. Daniel Tomowski, Ehrenvorsitzender der Goslarer Energie-Ressourcen-Agentur, zufrieden: „Da hatten wir das Gefühl, dass wir eher auf einer Werbeveranstaltung anstatt bei einem Schützenfrühstück waren.“ Und der Krönungsball musste mangels Masse und wegen Krankheiten abgesagt werden.
Bild: Wolfgang Just (Mitte) ehrt Jürgen Sikora und Jörna Kreinacke
In der Regel berichtet Sven Schneider, Vorsitzender des Vereins Volksfest, bei den PSG-Generalversammlungen über den aktuellen Stand der Schützenfest-Vorbereitungen. Dieses Mal blieb er stumm. Im aktuellen PSG-Schützen-Magazin ist jedoch ein Betrag von Schneider zu lesen. Dort schreibt er von Kommunikationsproblemen während des Schützenfestes 2023 und betont, dass das Fernbleiben vieler Amts- und Würdenträger bei der Eröffnung sicher auch der Tatsache geschuldet sei, dass es erstmals keine kostenlose Bewirtung gab. Mittlerweile habe er einen guten Draht zur Stadtverwaltung gefunden. Graßl und der Vize-Präsident des Kreisschützenverbandes Wolfgang Just zeichneten dann noch einige treue Schützen aus. Geehrt wurden Sira Schlabritz, Jörna Kreinacke (beide 25 Jahre), Gunter-Hermann Spieß (40 Jahre), Jürgen Sikora (50 Jahre), Gert Krause und Eberhard Sabel (60 Jahre).
Quelle: goslarsche.de