Zum 19. Mal jährte sich die Fahrt der „Touristikfreunde“ des Astfelder Schützenvereines. Man wollte mal wieder Richtung Süden, süffiges Bier und deutsche Hausmannskost genießen. Da auch bei uns Männern der Kulturanteil einen hohen Stellenwert hat, kam die alte Stadt Regensburg gerade recht. Über Würzburg und Nürnberg, alles Städte die wir bereits bereist hatten, erreichte man den an der Donau gelegenen Ort gegen Mittag. „Chef Harry“, unser Schützenvogt, hatte das Wochenende gut geplant und so ging’s nach dem Begrüßungstrunk vor dem Hotel erst einmal runter zur Donau, der Steinernen Brücke und zur über 500 Jahre alten historischen „Wurstkuchl“.
Im Mittelalter gönnten sich dort Steinmetze und Hafenarbeiter ihre Stärkung. Bis heute ist vieles beim alten geblieben: Der offene Holzkohlengrill, die hausgemachten Würstl aus purem Hinterschinken vom Schwein, das Sauerkraut aus dem eigenen Gärkeller und der bekannte Wurstkuchl-Senf nach historischem Rezept. Stadtrundfahrt und anschließendes Kaffeetrinken, Kuchenessen und…und…und, ließen es Abend werden. Zu den drei Biersorten, die man bisher getestet hatte, kam eine 4. Marke hinzu. Im 1836 gegründeten „Kneitinger Keller“ findet man die bayerische Lebensart bei Bieren der Brauerei Kneitinger und original bayerischer Brotzeit pur. Schwupp, wurde es draußen dunkel und man merkte gar nicht, dass man ins Bett gehen musste.
Am Samstagmorgen hatten die Harzer Männer um 11.00 Uhr eine Audienz bei Gloria von Thurn und Taxis. Auf geht’s, wir müssen pünktlich sein! Am Dom vorbei; die Domspatzen hatten Besuch von den Thomanern. Große Chorprobe und alle trillerten das Lied „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“. Von weitem grüßte Georg Ratzinger der Touristengruppe zu. Überpünktlich kam man im Schloss, es soll mehr Zimmer als der Buckingham Palast haben, an. Die Fahne war gehisst, aber wer war nicht da? Natürlich die Fürstin! Aus der Bild Zeitung musste man am drauffolgenden Montag erfahren, dass sie in Paris ihren 50. Geburtstag gefeiert hatte. Zwar nicht so schrill wie in den 80’er Jahren aber doch sehr abgehoben. Also nahmen wir Vorlieb mit dem Schlossführer. Der Regensburger Theologiestudent hatte eine Art, die uns allen sehr oft das Grinsen ins Gesicht trieb. Es war halt eine Führung der besonderen Art. Jedenfalls, Müdigkeit während des Rundganges trat nicht auf! Nach so viel Kultur kam der Besuch des Fürstlichen Brauhauses zu Thurn und Taxis gerade recht. Einhellig war die Meinung, sehr gutes Ambiente, bestes Personal, gutes Bier (alle Sorten) und sehr gute Portionen. Der anschließende Verdauungsspaziergang trieb uns wieder einmal Richtung Donau. Mitten auf der Steinernen Brücke angekommen: „Da ist doch Blasmusik!“ Weiter! „Da drüben ist ein großer Biergarten, da spielt ’ne Kapelle“. An großen runden Tischen hatte man Platz genommen und ließ sich beim Spitalbräu die Sonne auf den Kopf scheinen.Und damit nicht genug, Spitalmeister Willibald Koller gab für die Astfelder Schützen drei volle Bierkrüge mit frischem Maibock aus. Allerdings hatten diese Behältnisse nicht die Größe, wie wir sie aus unserer Gegend kennen. Nein, jeder Krug hatte ein Fassungsvermögen von 3 Liter und man hatte Probleme ihn zu stemmen. Auf diesem Wege ein aufrichtiger Dank an den Spitalmeister! Am Abend war im Augustiner zum Essen reserviert. Doch wenn die Mäuse satt sind, dann schmeckt es meistens nicht mehr. Einige von der Reisegruppe wollten nur noch ihr Bett sehen, andere machten auf dem Weg ins Bett noch halt an der Hotelbar. Bayern München war die Deutsche Meisterschaft nicht mehr zu nehmen und so fanden sich auch gleich zwei Gefährten bereit, einen Dämmerschoppen zu kredenzen. Dann war da noch die 3. Gruppe. Sie, des vielen Gerstensaftes überdrüssig, sah sich nach „Längeren Getränken“ um und fand den Weg ins Hotel aber erst am Sonntag.
Nach dem Sonntäglichen Frühstück wollte man der schönen Stadt adé sagen und kam unweigerlich nochmals am fürstlichen Brauhaus vorbei. Ein oder Zwei Getränke auf die Schnelle! Das Personal freute sich über unser Erscheinen und brachte eine Runde Weizenbock auf Kosten der Chefin. Danke Frau Kroth! In der Heimat angekommen konnte man sagen, es war wieder einmal eine gelungene Männerfahrt! Kultur pur und das Kulinarische einmalig. Viele Biersorten konnten studiert werden, für jeden Geschmack war etwas vorhanden. Regensburg - vielleicht sehen wir uns mal wieder. Übrigens im nächsten Jahr ist Jubiläum. Zum 20. Mal. Dann geht’s in die andere Richtung, nach Norden.
Helmut Hohaus, Presswart des KSV Goslar