Großer Erfolg für einen kleinen Verein: Jolyn Beer vom Schützenverein Lochtum, gewann am Mittwoch, 3. August, bei der Europameisterschaft in Belgrad, mit der deutschen Junioren – Mannschaft die Goldmedaille mit dem KK – Sportgewehr auf 50m. Vor allem durch die glänzende Leistung von Jaqueline Orth (Niederaula), die 587 Ringe schoss und später auch im Einzelwettbewerb den zweiten Titel für die deutschen Farben holte, lag das Team in der Endabrechnung mit 1717 Ringen hauchdünn vor der Ukraine, deren Schützinnen auf 1716 Ringe kamen und Östereich, das mit 1713 Ringen die Bronzemedaille gewann.
Marisa Gregori (Mosbach) erzielte 568 Ringe, die Platz 24 in der Einzelwertung bedeuteten. Jolyn Beer kam mit 562 Ringen auf den 42. Platz. Für die 17- jährige Praktikantin bei der Stadtjugendpflege Goslar war es der erste internationale Start, für den sie sich in zwei Ausscheidungskämpfen qualifiziert hatte.
Am Freitag, 5. August, erfolgte der Rückflug aus Belgrad nach Deutschland. Stürmisch empfangen mit einem kleinen Feuerwerk wurde die neue Europameisterin Jolyn Beer dann am Freitagabend im Lochtumer Schützenhaus. Nach der Abholung durch ihre Eltern am Frankfurter Flughafen, warteten Familienangehörige, Freunde, Vereinsmitglieder des Schützenvereins Lochtum sowie Gäste auf die 17 – jährige Schülerin.
Empfang bei der Stadt Vienenburg mit der Bürgermeisterin Astrid Eltner
KSV Präsident Jürgen Müller bei der Gratulation
Der Schützenverein Lochtum beim Empfang im Schützenhaus
„Als wir dich am 30. Juli verabschiedet haben, hat wohl keiner gedacht, dass du mit einer Medaille zurück kommst, aber nun hat sich deine Mühe mit dem vielen Training gelohnt“, so Wilfried Höpfner der 1. Vorsitzende des Schützenverein Lochtum. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Vienenburg, Manfred Dieber, überreichte ein Buch an Jolyn und überbrachte auch noch die gute Nachricht, dass der Zuschuss über 6900 Euro für den neuen Luftgewehrstand genehmigt ist. Auch Horst Vieregge, der 1. Vorsitzende des Förderverein des KSV Goslar, übergab einen Zuschuss für eine Schießbrille an Jolyn Beer. Mit einem Gemälde überraschte der 2. Vorsitzende des Kreissportbundes, Rolf Meyer, die Europameisterin, dieses hat die Bildunterschrift „Die Konkurrenz schläft nicht- sie trainiert“. Jürgen Müller, Präsident des KSV Goslar, der stellvertretende Landrat Wolfgang Just und Ortsbürgermeister Werner Unverhau überbrachten auch Glückwünsche. Viel zu berichten und viele Fragen gab es an Jolyn. „Ich war nervöser als normal“, räumte sie ein, die in Belgrad viele wertvolle Erfahrungen sammelte. Alles war viel größer, die Anlage in der serbischen Hauptstadt wies allein 80 Stände auf. Und die äußeren Umstände waren mit hohen Temperaturen, schwierigen Lichtverhältnissen und vor allem mit einem tückischen Wind ungewohnt. „Der hat richtig durch die Anlage gepfiffen, das kannte ich so nicht“, so Jolyn Beer.
„Ich würde mich freuen, wenn es so weitergeht.“ Zunächst stehen am 20. August die deutschen Meisterschaften in München auf dem Programm, dann herrscht bis November Saisonpause.
Das nächste große Ziel von Jolyn Beer sind die Europameisterschaften im kommenden Jahr in Bologna, die WM 2012, sowie die Olympischen Spiele 2016, denn für die kommenden in London, sind die Startplätze so gut wie vergeben, verriet Jolyn.
Ein weiterer Empfang erfolgte durch die Bürgermeisterin der Stadt Vienenburg, Astrid Eltner für Jolyn, Eltern und Vereinsvertreter des Schützenverein Lochtum. „Ich habe noch nie neben einer Goldmedaillengewinnerin gesessen und bin richtig stolz einmal so einen Empfang durchzuführen, aber mein Dank geht an den Verein und die gute Jugendarbeit sowie an die Eltern“, so die Bürgermeisterin im Rathaus. Jolyn Beer durfte sich in das Gästebuch der Stadt Vienenburg eintragen, nach fünfjähriger Pause ohne Eintrag, verriet die Bürgermeisterin. Die Europameisterin berichtete in der Feierstunde noch einmal über den Ablauf und die anschließende Ehrung mit der deutschen Nationalhymne. Auch die Vereinsvertreter erzählten, wie sie den Wettkampf erlebten, oder wie das tolle Ergebnis verbreitet wurde.
Text und Fotos: Helmut Hohaus, Pressewart des KSV Goslar