Lochtumer Sportschützin verpasst als Neunte den Finaleinzug bei den Olympischen Spielen um einen Rang
Sportschützin Jolyn Beer ist beim letzten internationalen Wettkampf ihrer Karriere in der Qualifikation ausgeschieden. Bei den Olympischen Spielen in Chateauroux wurde die Lochtumerin im Dreistellungskampf über 50 Meter mit dem Kleinkalibergewehr Neunte. Die ersten acht Schützinnen zogen in das Finale ein, das am heutigen Freitag ausgetragen wird.
Die 30-Jährige kam am Donnerstagmittag auf 587 Ringe – das waren zwei zu wenig, um im Kampf um die Medaillen mitmischen zu können. Nach den ersten beiden Stellungen, knieend (196) und liegend (198), lag die Nordharzerin mit einem Rückstand von lediglich einem Innenzehner nur hauchdünn hinter den Finalrängen. Ihre 193 Ringe im stehenden Anschlag reichten aber nicht aus, um auf die Jagd nach Edelmetall gehen zu können.
Olympischer Rekord
Sie verpasste es zugleich, nach den Spielen vor drei Jahren in Tokio, wo sie Rang sechs belegt hatte, erneut in ein olympisches Finale einzuziehen. Auch die Unterstützung vor Ort durch ihre Schwester und das Daumendrücken in ihrem Heimatverein halfen nicht. Maddalena Sagen (USA) und Qiongyue Zhang (China) dominierten mit olympischem Rekord für eine Qualifikation (593) den bisherigen Wettbewerb.
Die zweite Deutsche im Wettkampf, Anna Janßen (Kevelaer), kam ebenfalls auf 587 Ringe, hatte aber zwei Innenzehner weniger als ihre Nationalmannschaftskollegin und wurde Elfte. Der Deutsche Schützenbund (DSB) bleibt damit vorerst ohne Medaille bei den Titelkämpfen in Frankreich.
Jolyn Beer hatte vor den Spielen in Paris, die Schießwettbewerbe werden in Chateauroux ausgetragen, angekündigt, nach fast 15 Jahren in der Nationalmannschaft ihre internationale Karriere zu beenden. Der perfekte Ausklang blieb ihr jetzt verwehrt.
„Ich glaube, ich konnte das ganz gut hinten anstellen, dass es mein letzter internationaler Auftritt war, sonst wäre auch keine Top-Ten- Platzierung herausgekommen“, sagte Jolyn Beer gegenüber dem Deutschen Schützenbund. „Der letzte Schuss sollte natürlich gerne noch in eine Zehn gehen und wurde eine 10,8 – das war also wunderbar.“
Lange in Reichweite
Dass sie lange eine Chance auf den Einzug in das Finale hatte, sei ihr nicht bewusst gewesen. „Ich habe nicht mitbekommen, wie es stand. Aber die Bedingungen haben mich wissen lassen, dass ich gut dabei bin, weil es nicht einfach war, zu schießen."
Mit etwas Wehmut fasste die Lochtumerin, die ein knappes Jahrzehnt in der Weltklasse agiert hatte, den Wettkampf und ihre Karriere zusammen: „587 und Neunte ist blöd, aber ich war zweimal in den Top Neun bei Olympischen Spielen und habe viele internationale Medaillen mitgenommen, viel besser kann es fast nicht laufen.“
Quelle: Goslarsche Zeitung (goslarsche.de)